Hermsdorf ist mit rund 6,1 Quadratkilometern Fläche der sechstgrößte der elf Ortsteile von Reinickendorf. Die nördliche Begrenzung bildet die Stadtgrenze Berlins. Im Nordosten schließt sich die Gemeinde Glienicke/Nordbahn an. Im Nordwesten liegt Frohnau.
Alt-Hermsdorf 35, 13467 Berlin, Öffnungszeiten: Mo-Fr 9–17 Uhr, So 9–17 Uhr
Bus 220, Richtung Frohnau, Hainbuchenstr. barrierefrei, verkehrt im 20 Minuten Takt, über U6-Bahnhof Kurt-Schumacher-Platz mit M21 bis Am Nordgraben/Oranienburger Str.
1889 wurde die Dorfschule von Hermsdorf im Backsteinstil erbaut und 1897 erweitert. Seit 1980 beherbergt das Gebäude das Heimatmuseum Reinickendorf.
Ende des 19. Jahrhunderts hatte Hermsdorf – heute ein Ortsteil von Reinickendorf – etwa 700 Einwohner. Für die circa 100 schulpflichtigen Kinder des Ortes wurde die alte Dorfschule zu klein und man beschloss 1889 ein neues Schulgebäude zu bauen. Wegen in den nächsten Jahrzehnten steigender Schülerzahlen wurden 1897 und 1911 weitere Anbauten nötig.
Seit 1980 dient dieses ehemalige Schulgebäude dem Bezirk Reinickendorf als Heimatmuseum. Heute befinden sich in den Ausstellungsräumen des Hauses folgende Themenbereiche: Vor- und Frühgeschichte, "Sechs Dörfer", Praxis Wladimir Lindenberg, ein Kinderzimmer, eine Försterstube, "Raus ins Grüne", Handwerk, ein Klassenzimmer, eine Waschküche und Reinickendorf im 20. Jahrhundert.
Ein nachgebautes germanisches Gehöft ist auf dem Freigelände des Museums zu betrachten. Die im Berliner Raum zwischen 500 vor- und 500 nach Christus siedelnden Semnonen lebten in sogenannten Wohnstallhäusern, welche hier neben einem Speicherhaus und einem Web- und Spinnhaus zu sehen sind. Im Raum "Vor- und Frühgeschichte" kann man sich einen Eindruck über das Leben im Berliner Raum vor 15.000 Jahren machen.
Die Zeitreise führt einen dann zu den "Sechs Dörfern" – Heiligensee, Hermsdorf, Tegel, Dalldorf, Reinickendorf und Lübars – die sich ab dem 12. Jahrhundert bildeten. Die sich anschließenden Räume Kinderzimmer, Schulzimmer, Försterstube, Handwerk, Praxis Lindenberg, Waschküche und "Dampfloks, Bomben, Grenzanlagen" zeigen anschaulich die Geschichte Reinickendorfs der vergangenen 200 Jahre. Dazu passend: "Raus ins Grüne". Hier wird gezeigt, dass das anwachsende Berlin des 19. Jahrhunderts die Einwohner dazu brachte, sich neue Wohnstätten im "Grünen" zu suchen. Die zu diesem Zeitpunkt dörflichen Gegenden nördlich Berlins boten damals viel "Grün". Der Ausbau des Schienennetzes sorgte ebenfalls für viele "Ausflügler", die die weiten Wald- und Wasserflächen im Norden genossen.
Regelmäßig finden im Museum auch weitere Ausstellungen und Veranstaltungen statt. Führungen in- und außerhalb des Museums werden angeboten. Für Schulklassen gibt es spezielle Führungen und Arbeitsblätter zu den Themen: Steinzeit, Germanen und die Sechs Dörfer.